Retzbacher
Carneval Club e. V.

Feierlicher Kommersabend zum Jubiläum 4 x 11

Am 29.12.2018 war es soweit: der RCC hatte zum feierlichen Kommersabend anlässlich seines 44jährigen Bestehens geladen. Zuerst konnten wir auf eine Schar von über 200 Ehrengästen blicken, die für ihre langjährige Treue zum Verein (22, 33, 44 Jahre) geehrt wurden. Im Anschluss kamen noch einmal viele Gäste dazu, denn nun begann das Festprogramm:

In gewohnt launiger Art und Weise begrüßte Sitzungspräsident Dr. Jörg Brimer, der den Kommers auch moderierte, die Gäste und stimmte sie auf einen schönen Abend voller Highlights aus der langen Tradition, aber auch der Gegenwart des RCC ein.

Das erste Highlight folgte denn auch gleich darauf: Tanzmariechen Anne Kurpanek zeigte, was unser Nachwuchs alles kann. Trainiert wird sie von drei ebenfalls noch sehr jungen Trainerinnen – Eva Daumberger, Emma Ehrenfels und Sarah Babinsky sind alle unter 18 Jahre – die beweisen, dass die „heutige“ Jugend durchaus bereit ist, etwas zu bewegen und Verantwortung zu übernehmen.

Anschließend folgte die Begrüßungsrede des 1. Gesellschaftspräsidenten Christian Freier. In dieser stellte er die Bedeutung und Wichtigkeit der Tradition für einen Verein heraus, auf der dieser gründet und aufbaut. Er stellte aber auch das Spannungsfeld dar, in das sich die nachfolgende Generation begibt, wenn sie die „Moderne“ Einzug halten lässt, mit manchen Traditionen bricht oder diese verändert, denn auch das ist nötig, um einen Verein zukunftsfähig zu halten. Dass dem RCC dies sehr gut gelingt, zeigen unsere vielen Nachwuchsgruppen: in vier Garden, den Jungelfern, jungen Büttenrednern, dem Männerballett und auch dem Elferrat gibt der Verein immer wieder jungen Leuten und neuen Mitgliedern eine Möglichkeit, sich einzubringen, ihre Freizeit zu gestalten und damit den Fortbestand der Gruppen zu sichern.

Anhand der Frage, warum er denn kein Elferrat sei und ob und wann er denn einer werde, zeigte Freier zudem auf, dass sich der Verein auf alle Gruppen stütze und jede einzelne ihre Aufgabe und Bedeutung für den Verein habe. Sie alle zusammen machen den RCC aus. Dabei nutzte er die Gelegenheit, den „steifen“ dunklen Anzug loszuwerden und in der darunter zum Vorschein kommenden Kluft des Männerballetts, dem er immer die Treue halten werde, den Abend zu bestreiten.

Schirmherr Alexander Hofmann, MdB, ehemaliger „schwarzer Prinz vom grünen Tal“ des RCC und Elferrat stellte in seiner humorvollen Rede heraus, wie viel Spaß im selbst der Verein macht und dankte für die herzliche Aufnahme und das Verständnis dafür, dass er seinen „Elferratspflichten“ nicht oft nachkommen könne. Einmal allerdings habe der Elferrat dann doch so viel Sehnsucht nach ihm gehabt, dass er ihn in Berlin besucht habe. Augenzwinkernd erzählte er, dass allerdings das Bestreben eines jungen Abgeordneten nicht gleich so sehr in der Hauptstadt aufzufallen, da schon gescheitert sei, als seine Kollegen nebst Entourage mit großem Hallo in Berlin aus dem Bus gestiegen seien. Hofmann lobte zudem auch die viele Arbeit, die ehrenamtliche Mitglieder erbringen müssen, um einen Verein wie den RCC am Laufen zu halten und dankte ihnen dafür. Um diese zu unterstützen kündigte er außerdem an, dass von ihm eine Spende auf dem Konto des Vereins gehen wird.

Im Anschluss daran konnte der RCC zeigen, wie Tradition und Moderne Hand in Hand und ineinander übergehen: seit 44 Jahren ist es dem Verein immer gelungen, in jeder Session ein Prinzenpaar zu stellen, das ihn durch die „Närrische Zeit“ bringt. Angekündigt vom Sitzungspräsidenten zogen insgesamt über 30 dieser ehemaligen Prinzenpaare ein und ließen so die Geschichte vergangener Sessionen wiederaufleben. Angeführt wurden sie vom ersten Prinzen des RCC überhaupt: Georg Weisensee. Am Ende betraten das in diese Session nach langer Zeit wieder einmal gekrönte Kinderprinzenpaar und das aktuelle Prinzenpaar des RCC und die Bühne. Dass Georg Weisensees Sohn, Stefan I. mit seiner Prinzessin Anna I. in der Jubiläumssession die Narren regieren ist ein besonders schönes Zeichen für Kontinuität und Aufbruch. Nachdem das aktuelle Prinzenpaar und auch das in dieser Session neu gekrönte Kinderprinzenpaar Noah I. und Marie I. ihre Grußworte gesprochen hatten, bildeten die Prinzenpaare den würdigen Rahmen für die anschließende Verleihung einer der höchsten Auszeichnungen des Fastnachtverbandes: der Till von Franken. Marina Mulfinger, langjährige Gardetänzerin, Trainerin, Kostümschneiderin und ehem. Prinzessin erhielt den Orden als Lohn für ihr Engagement. Verliehen wurde er von den Vertretern des Fastnachtsverbands, Bezirkspräsident für Unterfranken Tobias Brand und Beirat Holger Leikam.

Dass ein Verein in seinen Traditionen verwurzelt ist und auf die Leistungen derer, die vor uns waren aufbaut, war immer wieder Thema dieses Abends und auch beim Totengedenken zu Anfang hatte Jörg Brimer dies betont. Die Vergangenheit wieder aufleben ließen nun Bea Hock und Ludwig Pfister in einer auf zweimal 22 Jahre aufgeteilten interessanten und detaillierten Rückschau auf die Historie des Vereins. Da wurden ehemalige Prinzenpaare, Büttenredner und allerlei Anekdoten aus dem Verein erzählt und lösten beim Publikum ein „Ja, genau“- und „Stimmt, das hatte ich ganz vergessen“ – Erlebnis aus.

Anschließend zeigte ein weiteres Aushängeschild des RCC, die Prinzengarde, eindrucksvoll in einem Marschtanz eine weitere Leistungsschau unseres Vereins und begeisterten das Publikum, das dies durch Zugabe-Rufe lautstark zum Ausdruck brachte.

Da bei einem Faschingsverein eine Bütt nicht fehlen sollte, brachte Schriftführerin und Büttenrednerin Sarah Brimer anschließend eine eigene Sicht auf die Organisation eines Festkommerses dem Publikum nahe. Ähnlichkeiten zu lebenden Personen und Vereinen haben sich leider nicht vermeiden lassen, ließ sie das Publikum wissen und ließ es in einem nicht ganz fiktiven Tagebuch an manch aberwitziger Situation teilhaben, die so eine Tätigkeit im Vorstand besonders vor einem großen Jubiläum mit sich bringt. Spontane Lacher, „uiuiui“-Gesänge und breite Zustimmung aus dem Publikum zeigten, dass diese „Phänomene“ wohl jedem gut bekannt sind, der irgendwie in einem Verein engagiert ist.

Da ein Feier-Abend ohne Gäste eine recht trockene und einsame Angelegenheit wäre, kamen nun die Ortsvereine in Vertretung durch die Vereinsringvorsitzende Barbara Gehrig, die nicht nur Grußworte, sondern auch ein Geschenk überbrachte, zu Wort. Zuvor hatte bereits der 2. Bürgermeister Werner Küffner die Grußworte der Gemeinde überbracht. Seine „Drohung“, in guter Zellinger Tradition – hier sind Sitzungen von 6,5 Stunden Dauer keine Seltenheit – die Veranstaltung durch eine ausgedehnte Rede in die Länge zu ziehen machte er dabei zur Freude des Publikums nicht wahr.

Dann kamen die Vertreter der eingeladenen Faschings- Fasenachts- und Karnevalsvereine aus Himmelstadt, Zellingen, Duttenbrunn, Thüngersheim, Thüngen, Hundsbach, Eußenheim und Aschfeld zu Wort. In kurzweiligen Reden dankten diese für die Einladung, überbrachten Geschenke und zeigten, dass im Laufe der Jahre tiefe Freundschaften und Verbundenheit zwischen den Vereinen entstanden sind.

Nun neigte sich der Abend dem Ende zu, nicht aber ohne dem Publikum noch ein letztes Highlight zu bieten: unter der Leitung von Cornelia Rumpel hatte sich die erste Garde des RCC überhaupt wieder zusammengefunden und zeigte einen Schautanz, der die Herzen höherschlagen ließ. Dass die Damen, die da auftraten zusammen auf ein Alter von fast 500 Jahren kamen merkte man zu keiner Zeit und so wurde die Darbietung vom Publikum mit frenetischem Applaus und Anerkennung belohnt.

Am Ende dankte Sitzungspräsident Brimer noch einmal allen Mitwirkenden, Anwesenden und Mitorganisatoren, allen Geehrten und Unterstützern, sowie der Gärtnerei Hessdörfer für die Blumenspenden und entließ das Publikum in den nun „Feierabend“.

Passend dazu hatte der RCC die „FeierABänd“ engagiert, die dem Publikum bereits in der Pause ordentlich eingeheizt hatte. Dies setzten sie nun nahtlos fort und so wurde bis in die Morgenstunden weitergefeiert, getanzt und gelacht.

Bilder des Abend sind hier zu finden.

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